Ein Konzert von ganz besonderer Art wurde den Besucherinnen und Besuchern am vergangenen Sonntag in der Waldsassener Basilika dargeboten. Die Sopranistin Katja Stuber zusammen mit Prof. Edgar Krapp an den Orgeln – ja, Sie haben richtig gelesen! – an den Orgeln, es kamen nämlich sämtliche Instrumente der Basilika zum Einsatz! – Den Anfang machte Edgar Krapp an der großen Orgel mit dem Präludium und der Fuge C-Dur BWV 547 von Johann Sebastian Bach. Anschließend wanderte er zum 1987 gebauten Truhenpositiv, wo sich die Sopranistin Katja Stuber dazugesellte. Vereint musizierten die beiden drei Gesänge aus der Bach-Schemelli-Sammlung. Sogleich zog Katja Stuber mit ihrer schönen, gewandten und nie aufdringlich wirkenden Sopranstimme die Zuhörerschaft in den Bann. Im Programm schloss sich nun ein Block mit Werken von Georg Friedrich Händel an. Edgar Krapp begleitete die Arien „Süße Stille, sanfte Quelle“ und „He shall feed his flock“ einfühlsam und sehr farbig registriert an der großen Orgel. Sechs kleine Flötenuhrstücke aus der Feder Georg Friedrich Händels erklangen im Anschluss an dem, im letzten Jahr renovierten, böhmischen Positiv aus dem Jahre 1802. Die sehr abwechslungsreiche Registrierung, zeigte einmal mehr die kleine Orgel als wahres musikalisches Kleinod. Am großen Orgelensemble erklangen in der Folge Orgel-Solowerke u.a. von Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger. Allesamt natürlich bravurös interpretiert von Prof. Edgar Krapp. Katja Stubers stimmliche Vielseitigkeit zeigte sich im weiteren Verlauf bei den Darbietungen von geistlichen Lieder eines Felix Mendelssohn Bartholdy und Joseph Rheinberger. Stuber verließ hier das barocke Stimmfach, wechselte in die Romantik und bewies, dass ihre Stimme auch hier zuhause ist. Sicherlich war ein Höhepunkt die Interpretation des bekannten und beliebten „Ave Maria“ von Franz Schubert. Hier verstanden es beide Künstler gleichsam, die Seelen sicherlich vieler Konzertbesucher zu berühren. Nach etwa 80 Minuten ging ein wunderschöner, mit Musik erfüllter Nachmittag zu Ende. Das Publikum dankte es den beiden Künstlern mit einem langanhaltenden Applaus und wurden ihrerseits hierfür mit einer kleinen Zugabe belohnt.
Bilder: Johannes Röttges